Kalkstein

KALKSTEIN



besteht aus den
Hauptmineralen FELDSPAT, QUARZ und GLIMMER und weist hohe Gehalte an Kieselsäure (SiO2) auf.

Kalksteine gehören zur Gruppe der Sedimentgesteine, auch Ablagerungs- oder Niederschlagsgesteine genannt. Als Kalkstein werden Sedimentgesteine bezeichnet, die überwiegend aus dem chemischen Stoff Calciumcarbonat (CaCO3) in Form der Minerale Calcit und Aragonit bestehen. Kalkstein ist somit ein monominerales Gestein. Sein Ursprung ist auf verhältnismäßig junge Salz- oder Süßwasserablagerungen zurückzuführen. Kalksteine sind weitgehend biogenen Ursprungs, das heißt, sie wurden von Lebewesen gebildet und abgelagert. Kalkstein kann aber auch durch chemische Prozesse (die wiederum von Lebewesen beeinflusst werden können) aus dem Wasser ausgefällt werden (Süßwasserkalke, Travertin oder Kalktuff).

Bei biogener Herkunft wird Kalkstein meistens von im (Meer-)Wasser lebenden Mikroorganismen (Cyanobakterien, Algen und Foraminiferen) oder gesteinsbildenden Korallen abgelagert. Untergeordnet findet man auch Kalksteine, die zum überwiegenden Teil aus Schnecken, Muscheln oder Schwämmen bestehen. In jedem Fall besteht das Gestein dann aus Calciumcarbonat, welches Bestandteil der Lebewesen war und zum Aufbau von Außen- oder Innenskeletten abgeschieden wurde. Als Fossilkalke bezeichnet man Gesteine oder Lagen innerhalb von sonst massigen Kalksteinen, die zum überwiegenden Teil aus mit bloßem Auge sichtbaren Fossilien bestehen. Die kalkigen Ausscheidungen und Skelette der kalkbildenden Lebewesen sinken zu Boden und bilden dort mächtige Kalkschlämme, die durch Entwässerung und Auflastdruck diagenetisch (durch Druck und Temperatur) zu Kalkstein verfestigt wurden. Eine besondere Form von Kalksteinen sind Korallenriffe, bei denen massenhafte Vorkommen von Korallen, Schwämmen und anderen Meeresorganismen gesteinsbildend ganze Riffsysteme aufbauen (z. B. Great Barrier Reef in Australien) und sich fossil als Riffkalksteine erhalten haben (z. B. Gosaukamm in den Kalkalpen). Auch heute noch bildet sich Kalkstein in unseren Weltmeeren und bindet durch Bildung des Minerals Calzit Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre.

Farben:

Kalksteine besitzen in den meisten Fällen eine helle graue bis graugelbe Farbe. Durch Beimengungen anderer Minerale (zum Beispiel von Eisenverbindungen wie Limonit und Hämatit) kommen aber auch kräftigere, vor allem rote Farben recht häufig vor. Bituminöse Kalksteine können auch dunkelgrau bis schwarz gefärbt sein.

Chemisch ausgefällte Kalksteine oder von Mikroorganismen abgelagerte Kalksteine sind für gewöhnlich feinkörnig und dicht. Je nach Entstehungsbedingungen findet man dort mehr oder weniger häufig Fossilien. Fossilkalke besitzen hingegen zahlreiche gut erkennbare Fossilien. Diese Kalke enthalten oft Poren und andere Hohlräume. Extrem große Hohlräume enthalten Süßwasserkalke, Travertin oder Kalktuff.

Rein technisch betrachtet eignen sich Kalksteine aufgrund ihrer Kratzempfindlichkeit eigentlich nur für schwach frequentierte Bodenbeläge. Sie können aber auch für hochbelastete Belagsflächen eingesetzt werden, wenn die damit verbundene Oberflächenveränderung akzeptiert wird. In der Gesamtbetrachtung aller Natursteine sind Kalksteine jedoch unproblematisch. Nicht alle Sorten im Handel sind frostbeständig, die Politurbeständigkeit ist bei Kalkstein begrenzt. Kalksteine sind nicht säureresistent. Typische Kalksteine sind der Solnhofener Plattenkalk aus Bayern, Rosso Verona aus Italien oder Belgisch Granit aus Belgien (kein Granit!).

Autor: Dipl.-Geol. Dr. Gerald Anthes (GEOsolutions Ingenieurbüro für Geologie | A-5350 Strobl), sowie auszugsweise Wikipedia