Marmor

MARMOR



Marmore sind Umwandlungsgesteine und entstehen grundsätzlich aus Kalksteinen, Kalksteinen, Dolomiten (Dolomitmarmor) und anderen karbonatreichen Gesteinen.

Alle an der Erdoberfläche vorkommenden oder gebildeten Gesteine, Magmatite, Sedimente und auch die nachstehenden Metamorphite selbst können durch geologische Prozesse wieder in die tiefere Erdkruste oder sogar in den Erdmantel versenkt werden. Dabei geraten sie in Temperatur- und Druckbereiche, in denen ihre Mineralgehalte sich in andere Gesteine umwandeln, die man als Metamorphite oder Umwandlungsgesteine bezeichnet. Die technischen Eigenschaften und ihr Aussehen weisen mit den Ausgangsgesteinen keine Verwandtschaft mehr auf.

Metamorphe Gesteine bilden eine sehr große Gruppe von Nutzgesteinen, die mineralogisch stark variieren und recht unterschiedlich aussehen. Dazu gehören Quarzit, Migmatit und Gneis sowie Marmor. Marmore sind somit Umwandlungsgesteine und entstehen grundsätzlich aus Kalkstein, Dolomit (Dolomitmarmor) und anderen karbonatreichen Gesteinen. Durch geologische Prozesse gelangen Kalksteinmassive in große Tiefen, wo dann die Calzitkristalle unter Einwirkung von Hitze und Druck zur Umkristallisation gezwungen werden. Damit ist gleichzeitig eine Aufhellung des Gesteins verbunden. Im Unterschied zum Ausgangsgestein Kalkstein verfügt Marmor im Bruch über eine zuckerkörnige, „glitzernde“ Gefügestruktur, wogegen Kalkstein eher stumpf und matt wirkt.

Im deutschsprachigen Raum werden unzählige Kalksteine, Kalkbrekzien, Dolomite, Travertine, Onyxmarmore und zum Teil weitere Gesteine, die kein oder nur marginal Karbonate enthalten, z. B. Serpentinite, fälschlicherweise als Marmor bezeichnet.

Verwendung von Marmor:

Eine Reihe bedeutsamer Gebäude und Kunstwerke bestehen aus Marmor. Marmore werden gegenwärtig vornehmlich für Fußboden- und Treppenbeläge, Wandfliesen, Waschbecken und Fassadenplatten verwendet. Die Gewinnung von Marmor, die seit Jahrtausenden betrieben wird, ist heute noch ein mühseliger und aufwendiger Prozess.

Bekannt sind die Marmorvorkommen in Carrara, Italien, in denen der schneeweiße Marmor seit dem 15. Jh. abgebaut wird. Schwarzen Marmor gibt es - mit einer Ausnahme, dem Karibib-Marmor aus Namibia (Handelsname: Copra Black) - nicht. Das Gestein besteht nahezu vollständig aus dem Mineral Calzit, Dolomitmarmor aus dem Mineral Dolomitspat. Schwarze Adern bestehen vielfach aus Graphit. Mit zunehmendem Anteil dieser Adern verringert sich die Gesamtfestigkeit des Gesteins. Dolomitmarmore sind chemisch und mechanisch resistenter als Marmore, beide sind resistenter als Kalkstein.

Marmore weisen generell mittlere Druck- und Biegezug- sowie Abriebfestigkeiten auf und sind in der Regel frostbeständig und mittelmäßig politurbeständig.
Als farbgestaltende Inhaltsstoffe treten Graphit (grau/schwarz), Hämatit (zart bis kräftig rot) und Limonit (gelblich-braun) auf. Wegen der hohen Transluzenz (Lichtdurchlässigkeit) des Mineralbestandes lassen sich Marmore ohne zusätzliche Maßnahme hinterleuchten.

Autor: Dipl.-Geol. Dr. Gerald Anthes (GEOsolutions Ingenieurbüro für Geologie | A-5350 Strobl), sowie auszugsweise Wikipedia