TIPPS VON A - Z IM AUSSENBEREICH
B – Bewegungsfugen
Aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften benötigen starre Beläge eine gewisse Bewegungsfreiheit, um sich ausdehnen oder zusammenziehen zu können. Um diese Längenänderungen auffangen zu können, müssen im Belag und/oder Estrich in gewissen Abständen Bewegungsfugen eingeplant und eingebaut werden. Die notwendige Bewegungsfreiheit sollte nicht unterschätzt werden, da fehlende Bewegungsfugen immer wieder zu Haftverbundschäden in den Belegen führen. (Quelle: „Naturstein sicher verlegen“, Seite 42)
D – Drainagefähiger Mörtel
Speziell wenn es um die Verlegung von Naturstein im Außenbereich geht, sind Mörtel mit normalen Zuschlagssieblinien (0-8 mm) oftmals kritisch. Dies liegt daran, dass die Konstruktion durch äußere Einflüsse (Regen, etc.) einer ständigen Durchfeuchtung ausgesetzt sind. Die normalen Mörtel speichern das eindringende Wasser; dies kann im Naturstein zu dunklen Verfärbungen, zu Kalkausblühungen und im Winter zu entsprechenden Frostschäden führen. Deshalb sollte im Außenbereich für Dickbettverlegung oder Estrichkonstruktionen die sogenannten Grobkornmörtel eingesetzt werden. Diese werden ohne Feinanteile unter 2 mm Korngröße hergestellt und leiten die eindringende Feuchtigkeit ab und sind auch im Winter – bedingt durch ihr großes Hohlraumvolumen – gegenüber einer Eiskristallbildung resistent. Um eine gute Wasserableitfähigkeit zu erzielen, sollten drainagefähige Mörtel mit einer Drainagematte kombiniert werden. (Quelle: „Naturstein sicher verlegen“, Seite 45)
F – Fugenbreiten in der gebundenen Bauweise
Klein- und Mosaiksteinpflaster: 8 – 15 mm
Großsteinpflaster: 8 – 20 mm
Pflasterplatten mit gespaltenen Seiten: 8 – 20 mm
(Quelle: „Pflasterbau – Aus der Praxis für die Praxis…“, Seite 103)
Fugenmörtel
Werden Natursteinplatten verlegt, entstehen zwischen den einzelnen Platten Fugen. Damit nach dem Abschluss der Arbeiten eine geschlossene Oberfläche entsteht, müssen diese Fugen verfüllt werden. Dafür werden hauptsächlich Fugenmörtel auf Zementbasis verwendet. In Einzelfällen sind dies auch Fugenmörtel auf Reaktionsharzbasis (Epoxid). Die Fugenmörtel, die für Natursteine verwendet werden sollen, müssen in ihren Eigenschaften auf den Stein abgestimmt sein. Die Qualität und die Eignung des Fugenmörtels sind entscheidend, da durch die falsche Wahl die gesamte Velegeleistung aufs Spiel gesetzt werden kann. Ein Fugenmörtel für verfärbungsempfindliche Natursteine sollte trasshaltig und schnell abbindend sein sowie eine kristalline Wasserbindung besitzen. Bei unbekannten Steinen ist immer eine Probeverfugung durchzuführen. Verschiedene Kriterien sind bei der Wahl des richtigen Fugenmörtels zu beachten:
* Fugenbreite und -tiefe
* spätere Nutzung der Fläche
* Natursteinart
* Oberflächenrauigkeit des Belags
* einwirkende Temperaturschwankungen
* Reinigungsmittelbelastung
Können die Fragen des Verlegers nicht geklärt werden, sollte man den bauchemischen Hersteller seines Vertrauens zu Rate ziehen um das richtige Produkt zu finden. (Quelle: „Naturstein sicher verlegen“, Seite 49-50)
G – Gebundene Bauweise – Allgemein
[…] Die gebundene Pflasterbauweise basiert auf dem Ansatz, dass sämtliche Schichten in der Konstruktion gebunden, unter Zugabe eines Bindemittels, hergestellt werden. Auf die untere und ungebundene obere Tragschicht wird ein Unterlagsbeton aus Pflasterdrainbeton errichtet. Darauf wird die Pflasterdecke im Mörtelbett – meist Splittbeton – erstellt. Die Fugenräume werden auf volle Steinhöhe mit geeignetem Fugenmörtel verfugt […]. Bei der Planung und Ausführung von gebundenen Pflasterdecken sind Dehnfugen und gegebenenfalls Entspannungszonen vorzusehen. (Quelle: „Pflasterbau – Aus der Praxis für die Praxis…“, Seite 103)
Gefälle
Beim Verlegen von Natursteinplatten im Außenbereich, muß ein Gefälle geplant und eingebaut werden. Dies bewegt sich in der Regel bei 1 bis 2%, bei sehr rauen Oberflächen auch bis zu 3 %. (Quelle: „Naturstein sicher verlegen“, Seite 51)
H – Haftschlämme
Die Haftschlämme ist meistens ein zementäres, vergütetes Pulver (Fertigprodukt), das auf der Baustelle mit der entsprechenden Wassermenge zu einer leichtgängigen Schlämpe angemischt wird. Haftschlämmen werden auf dem Estrich / Beton sowie der Plattenrückseite aufgetragen, um den Haftverbund zum relativ trockenen Verlegemörtel zu verbessern. Es ist darauf zu achten, die Haftschlämme immer nass in nass zu verarbeiten. (Quelle: „Naturstein sicher verlegen“, Seite 52)
P – Pflasterdrainbeton/Unterlagsbeton
[…] ist einerseits eine druckverteilende Platte und bildet anderereseits eine kapillarbrechende Schicht […]. Pflasterdrainbeton wird, je nach Belastung, in einer Stärke von 15 – 25 cm eingebaut. Für geringe Belastungen reicht auch eine Schichtstärke von 10 cm aus, wenn die Gesamtkonstruktion so ausgeführt ist, dass diese statisch als eine Lage wirkt. Pflasterdrainbeton ist ein Monokornbeton […]. Der Pflasterdrainbeton ist rasch einzubauen und zu verdichten. Bei Flächen mit geringer Belastung (Terrassen, Gartenwege, Hauszufahrten) kann der Unterlagsbeton aus Pflasterdrainbeton auch auf eine ungebundene Tragschicht aus Monokornmaterial aufgebaut werden. Monokorn-Tragschichtmaterial lässt sich leicht bis zur Standfestigkeit verdichten, stellt darüber hinaus eine stark kapillarbrechende Schicht dar und kann erforderlichenfalls auch viel Wasser aufnehmen, ohne dass dies nachteilige Auswirkungen hat. Damit die Struktur des Unterlagsbetons offenporig ist, darf die Verdichtung nicht zu stark ausfallen. (Quelle: „Pflasterbau – Aus der Praxis für die Praxis…“, Seite 104 & Seite 106)
R – Reinigung
Nach Fertigstellung der Beläge ist auf den Baustellen eine Reinigung bzw. Bauschlussreinigung notwendig. Im Hinblick auf den jeweiligen Naturstein und seine miernalogische Zusammensetzung ist darauf zu achten, dass keine Reiniger zum Einsatz kommen, die den Stein an der Oberfläche schädigen. (Quelle: „Naturstein sicher verlegen“, Seite 57)
S – Silikon/Natursteinsilikon
Bedingt durch Flächen- und Bauteilbegrenzungen sind bei Natursteinbelägen zwangsläufig Bewegungsfugen einzuplanen und einzubauen. Für die Verfüllung dieser Bewegungsfugen werden in der Regel elastische Materialien verwendet. In der Masse kommen hier Silikone zum Einsatz. Im Hinblick auf die Natursteinverlegung ist dies insofern wichtig, da die normalen, in der Regel sauer vernetzenden Keramik- oder Sanitärsilikone Verfärbungen ausbilden können. Deshalb sind bei Natursteinarbeiten immer speziell ausgelobte Natursteinsilikone, die in der Regel neutral vernetzend sind, zu verwenden. Gleiches gilt für das ntowendige Glättmaterial. Auch dieses sollte vom Hersteller freigegeben sein. (Quelle: „Naturstein sicher verlegen“, Seite 55)
T – Temperatur/Bodentemperatur
Bei Bodentemperaturen unter +5° C ist das Herstellen einer gebundenen Pflasterkonstruktion nach den gängigen Relementierungen nicht mehr zulässig. (Quelle: „Pflasterbau – Aus der Praxis für die Praxis…“, Seite 68)